Der TV Widnau am SM Final in Luzern
Zum Abschluss der GETU Saison reisten Julia Gantenbein, Flavia Heule und Loïs Lieberherr nach Luzern. Vor drei Wochen gelang den drei Girls vom TV Widnau in Bern die Qualifikation für das Final der 40 besten Turnerinnen der Schweiz. Bereits dies ist ein schöner Erfolg. Aber natürlich reiste man nicht ganz ohne Ambitionen in die Innerschweiz… Der BTV Luzern hatte eine SM der Superlative organisiert. Zwei Videowände zeigten jeweils die Highlights der Durchgänge, Livestreams sämtlicher Geräte für die Daheimgebliebenen, Bundesrat Ueli Maurer als Ehrengast, usw. All dies gab nochmals einen zusätzlichen Motivationsschub.
Ziemlich überraschend hatte Flavia in Bern sich als vierte der Qualifikation mitten in die nationale Spitze geturnt, und durfte so mit einigen Hoffnungen in den K6 Wettkampf starten. Allerdings war zum vornherein klar, dass bei einem „normalen“ Wettkampfverlauf, d.h. ohne Patzer der Topfavoritinnen, eine Medaille nicht möglich sein würde. Die Devise von Trainer Michael Heule deshalb: „Das aktuelle Leistungsvermögen abrufen und sich in den Top 10 etablieren“. Für die zweite Widnauerin Julia Gantenbein (ebenfalls im ersten Jahr in der Kategorie 6) ging es darum die Saison mit einem guten Wettkampf zu beenden und sich im Mittelfeld zu platzieren. Der Start der Widnauerinnen am Sprung aber dann sehr unterschiedlich. Flavia turnte einen schönen gebückten Salto (9.25), während Julia an ihrem eigentlichen Top-Gerät nicht in Schwung kam und eine ungewohnt sehr tiefe Note einstecken musste. Am Reck stürzte Flavia beim Einturnen dann gleich mehrmals vom Gerät, aber als es drauf an kam, turnte Sie die Wettkampfübung souverän durch (9.20). Auch Julia konnte sich nach dem verpatzen Auftakt auffangen und kam ohne gröbere Fehler durch ihr Programm. Am Boden spielte Flavia ihre Qualitäten dann voll aus und erhielt sehr gute 9.35. Julia turnte mit der Wut im Bauch ihre schwierige Bodenübung ebenfalls durch, musste aber bei der Landung der letzten Bahn grössere Abzüge in Kauf nehmen. Mit dem letzten Gerätwechsel ging es an die Ringe. Flavia turnte nochmals eine sehr schöne Übung und erzielte 9.25 Punkte. Julia gelang mit der Note 9.05 ebenfalls ein versöhnlicher Abschluss. Die Siegerehrung wurde sehr würdevoll gestaltet. Umso schöner der Moment, als Flavia bereits als sechste aufgerufen wurde. Somit holt sie sich souverän die Auszeichnung und übertrifft sogar das gesetzte (hohe) Ziel. Julia musste leider Lehrgeld bezahlen und klassierte sich schlussendlich als 39. Aber bereits bei der Heimfahrt im Car wurde über neue Elemente und Übungen diskutiert. Nächstes Jahr wird wieder angegriffen!
Für Loïs Lieberherr war bereits die Qualifikation für den Final eine Riesensache. Betreut von Ihrem Vater und Trainer Peter Lieberherr startete sie am Sonntagmorgen früh dann am Reck in ihrem ersten SM Final. Der Auftakt gelang ausser eine kleinen Unsicherheit gut und die erste Note über Neun war auf dem Konto. Am Boden zeigte sie eine hochstehende Übung welche zurecht mit 9.25 belohnt wurde. Die grossen Fortschritte von Lois in den letzten Wochen wiederspiegelten sich dann eindrücklich an den Ringen. Noch nie hatte sie so schwungvoll geturnt und auch den Abgang (Salto rückwärts gestreckt) konnte sie gut stehen. (9.10). Mit Musik und unter Applaus der vielen Zuschauer wechselten die St. Gallerinnen dann an das letzte Gerät. Loïs wollte am Sprung unbedingt nochmals eine Note über der 9er Grenze erzielen. Mit 8.95 gelang dies zwar knapp nicht. Trotzdem durfte man am Schluss ein sehr positives Fazit ziehen. Als 27. In der Endabrechnung hatte sie sich im Vergleich zur Qualifikation nochmals um 13. Ränge gesteigert. Dies gibt sicher Schwung für die Vorbereitung der nächsten Saison.