Schweizermeisterschaften Geräteturnerinnen Einzel in Dietikon

Flavia Heule gewinnt an den Schweizermeisterschaften die Bronzemedaille

Die Turnsaison des TV Widnau ging in Dietikon mit einem Paukenschlag zu Ende.  Flavia Heule holte an den Einzelschweizermeisterschaften die Bronzemedaille in der Kategorie 6. Es ist dies die erste SM Einzelmedaille für eine Widnauer Turnerin.

Kategorie 6 – Flavia Heule holt die ersehnte Medaille
Nach einer äusserst erfolgreichen Saison mit vielen Podestplätzen wollte Flavia Heule ihrem persönlichen GETU Jahr 2018 die Krönung aufsetzen. Eine Medaille mit einem perfekten Wettkampf schien durchaus möglich, die Konkurrenz aber unglaublich gross. Mit dem Startgerät Ringe begann für Flavia der Wettkampf, und allein in dieser Gruppe befanden sich schon mehrere Podestanwärterinnen. Nach einer wunderschönen Übung war der Traumstart dann aber perfekt. 9.45 hiess gleichzeitig auch Gruppenbestwert und mit dem Gefühl eines sehr starken Starts ging es an das zweite Gerät. Der Sprung gehört nicht zu den stärksten Geräten von Flavia, aber mit 9.20 gelang es, den «Schaden» in Grenzen zu halten und im Medaillenrennen dabei zu bleiben. Die Anspannung am Reck war dann kaum zu überbieten. Gross war die Erleichterung, nachdem Flavia ihre Übung mit einem perfekten Stand beendete. Die hohe Note von 9.45 nährte die Hoffnung, dass die erträumte Medaille möglich werden könnte. Ein letztes Mal hiess nun, sich nochmals zu fokussieren. Das Bodenturnen gehört zu den grossen Stärken von Flavia und auch heute zeigte sie eine souveräne Übung. Mit 9.40 schloss sie den Wettkampf gut ab. Doch nun folgte das lange warten auf die Siegerehrung. Unglaublich schön der Moment, als es dann hiess: «Auf dem dritten Platz und Gewinnerin der Bronzemedaille: Flavia Heule, TV Widnau». Das grosse Ziel erreicht!

Bereits ein paar Stunden zuvor war Julia Gantenbein für den TV Widnau am Start. Mitte Woche hatte sie sich bei Volleyballspielen eine Verletzung zugezogen und die Vorzeichen waren somit nicht unbedingt günstig. Doch Julia zeigte ein grosses Kämpferherz. Der Start am Boden souverän, der gestreckte Salto so hoch wie schon lang nicht mehr, die Note von 9.00 sehr zufriedenstellend. Die genau selbe Note holte sie dann auch an den Ringen. Es war klar, dass wenn das Ziel Auszeichnung Realität werden sollte, dann braucht es am Paradegerät Sprung eine Glanzleistung. Und diese konnte sie mit der Note 9.40 abrufen. Nach der durchgeturnten Reckübung (9.05) fiel Julia ein Stein vom Herzen. Ein paar Stunden später, war dann auch die Auszeichnung und die Rangierung auf dem 26. Platz Tatsache.

Kategorie 5 – Auszeichnungen für Andrina Gantenbein und Loïs Lieberherr
Bereits früh am Morgen (Abfahrt im Hotel um 6.00 Uhr…)  startete Andrina Gantenbein in der bereits gut gefüllten Stadthalle am Reck in ihren ersten SM Final. Der Einstieg in einen solch wichtigen Wettkampf ist immer sehr entscheidend. Und dieser gelang mit der Note von 9.20 sehr gut. Ohne Unsicherheit zog Andrina danach auch die Bodenübung durch, welche 9.30 einbrachte. Möchte man an der SM um Medaillen mitturnen, so sind sichere Stände nach den Abgängen ein Muss. Andrina zeigte zwar eine super Ringübung, doch zwei Schritte beim Abgang kosteten wertvolle Zehntel. An Ihrem stärksten Gerät Sprung konnte sie dann nochmals richtig auftrumpfen. Zwar misslang der erste Sprung komplett, aber nervenstark setzte sie denn zweiten in den perfekten Stand (9.35). Ein super Wettkampf und die Frage danach: „Zu was reicht das“? In der zweiten Abteilung zeigte dann Loïs Lieberherr ihr Können. Die schöne Bodenübung brachte gute 9.25 zum Start und ein sicheres Gefühl, für das, was noch kommen würde. Nach der schwungvollen Ringdarbietung tauchte mit 9.05 auf der Anzeigetafel auch die erhoffte 9er Wertung auf.  Dass in letzter Zeit die Sprünge teilweise nicht mehr richtig gelingen wollten, schien an diesem Tag in Dietikon vergessen. Der hohe gehockte Salto brachte 9.15 ein und zuversichtlich wechselte Loïs danach an ihr Lieblingsgerät Reck. Doch dann passierte es: Sturz beim Aufbücken; duzende Übungen hatte Loïs in der Vorbereitung abgespult, Stürze sozusagen inexistent. Und nun ausgerechnet heute! Nein! Die Enttäuschung im ersten Moment natürlich riesig. Die Hoffnung auf vordere Klassierung hatte sich in Sekundenbruchteilen in Luft aufgelöst.  Dann am Abend die Siegerehrung:  Andrina Gantenbein wird tolle sechste! Zwar fehlten nur zwei Zehntel auf Bronze, aber der sechste Platz ist ein Riesenerfolg und darf gefeiert werden! Trotz ihres Reckmissgeschick schaffte es Loïs als 29. gerade noch in die Auszeichnung. Ein versöhnliches Saisonende somit auch für sie.

Kategorie 7 – Eliane Jost
In der Königsklasse K7 durfte Eliane Jost die Widnauer Farben vertreten. Am Startgerät Reck ging es darum,  die Übung ohne Sturz und grössere Fehler durchzuturnen. Dies gelang Eliane zu Ihrer grossen Erleichterung gut und so konnte sie den Wettkampf danach so richtig lancieren. Das Eliane am Boden auch im schweizerischen Vergleich vorne mithalten kann, bewies sie am zweiten Gerät eindrücklich. Mit 9.30 durfte sie sich eine schöne Note gutschreiben lassen. An den Ringen konnte sie den Schwung vom Bodenturnen gut mitnehmen (8.95). Zum Abschluss stand noch der Sprung an. Mit 9.10 Punkten gelang hier nochmals eine Note über der Neunergrenze. Ein schöner Abschluss der Saison auch für Eliane. In der Endabrechnung erturnte sie den 46. Platz.